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Octagon-Intervention

Bedrohungsmanagement nach dem Prinzip des "good judgements"

Die 10 Gebote einer guten Prognose

(nach Tetlock und Gardner 2015)

Wählen Sie eine geeignete forensische Fragestellung.

  • Vermeiden Sie komplexe Fragen, die sich nicht beantworten lassen.
  • Benennen Sie das Zieldelikt, das Sie interessiert.
  • Wählen Sie einen geeigneten Gültigkeitszeitraum
    für Ihre Beurteilung.

Leiten Sie aus der übergeordneten Fragestellung eine operationalisierte forensische Fragestellungen ab.

  • Verschaffen Sie sich einen Überblick über den Sachverhalt. Prüfen Sie, welche Informationen gesichert und welche ungesichert sind. Weisen Sie aus, welche Informationen fehlen.
  • Formulieren Sie Fermi-Fragen, indem Sie aus der übergeordneten Fragestellung
    eine operationalisierte forensische Fragestellungen ableiten.
  • Definieren Sie die relevanten Merkmale (i.d.R. gewaltfördernde und gewalthemmende
    Merkmale).
  • Formulieren Sie falsifizierbare Hypothesen. Prüfen Sie Ihre Hypothesen.
  • Arbeiten Sie dort, wo es notwendig ist, mit Annahmen.

Berücksichtigen Sie sowohl Grundlagenwissen zur Fragestellung als auch die spezifischen Eigenheiten des Falls.

  • Berücksichtigen Sie geeignete Basisraten.
  • Berücksichtigen Sie individuelle Besonderheiten des Einzelfalls.

Nähern Sie sich schrittweise an die richtige Prognose an.

  • Aktualisieren Sie Ihre Prognose regelmässig.
  • Berücksichtigen Sie auch kleine Veränderungen in der Ausgangslage.
  • Trauen Sie sich, Ihre Prognose erheblich anzupassen, wenn Sie Anzeichen einer Eskalation erkennen.
  • Vermeiden Sie den Rückschaufehler.

Versuchen Sie, Ihre Prognose zu falsifizieren.

  • Plausibilisieren Sie regelmässig Ihre getroffenen Annahmen. Prüfen Sie, ob andere Annahmen den Einzelfall besser abbilden.
  • Achten Sie auf eine angemessene Synthese der vorliegenden Informationen (Libellenauge).

Versuchen Sie eine verständliche und differenzierte Wahrscheinlichkeitsaussage zu formulieren.

  • Stufen Sie Ihre Wahrscheinlichkeitsaussage so gut wie möglich ab.
  • Erarbeiten Sie sich ein Referenzsystem für abgestufte Wahrscheinlichkeiten.

Vermeiden Sie ein vorschnelles Urteil genauso wie ein zu zögerliches Vorgehen.

  • Vermeiden Sie vorschnelle Urteile (falscher Alarm) genauso wie zu lange Unentschlossenheit (Blindheit).

Sehen Sie Fehlprognosen als Chance.

  • Versuchen Sie, Informationen über den weiteren Verlauf beurteilter Fälle zu erfahren.
  • Sehen Sie Beurteilungsfehler als Chance.
  • Vermeiden Sie Rechtfertigungen von Prognosen.

Arbeiten Sie in Teams.

  • Fordern Sie sich im Team gegenseitig heraus.
  • Setzen Sie sich mit alternativen Fallhypothesen von Teammitgliedern ernsthaft auseinander.
  • Stellen Sie kritische Fragen. Fördern Sie einen kritischen Diskurs.

Gute Prognostik setzt viel Übung voraus. Üben Sie.

Octagon-Typologie

Dem Octagon liegen vier Typen zu Grunde, die unterschiedliche Gewaltdynamiken repräsentieren und für die unterschiedliche Interventionsprinzipien gelten (in Anlehnung an Holtzworth-Munroe, A., & Stuart, G. L 1994):

Typus I: Normativ legitimierte Gewaltbereitschaft

Typ I beschreibt eine Person, die Gewalt normativ legitimiert. Typisch ist, dass die Normorientierung generell gering ausgeprägt ist. Gesellschaftliche Regeln und Normen sind ungenügend verankert und wurden in der Vergangenheit wiederholt verletzt.

Typus II: Symptomabhängige Gewaltbereitschaft

Typ II beschreibt eine Person, bei der die Gewaltbereitschaft eng an die aktuelle Symptomatik einer psychischen Störung gekoppelt ist. Nimmt die Symptomatik der psychischen Störung zu, kann es auch zu einer Zunahme der Gewaltbereitschaft kommen.

Typus III: Persönlichkeitsspez. Gewaltbreitschaft

Typ III beschreibt eine Person, die überdauernde Persönlichkeitsmerkmale aufweist, die die Bereitschaft für gewalttätiges Verhalten erhöhen können.

Typus IV: Kontextabhängige Gewaltbereitschaft

Typ IV beschreibt eine Person, bei der die Gewaltbereitschaft eng an einen spezifischen Kontext gekoppelt ist. Die Person hat grundsätzlich gesellschaftliche Regeln und Normen verankert.

Erfahren Sie mehr über die Octagon-Typologie und über Interventionsprinzipien.

Downloads

Octagon-Intervention (zum Ausdrucken)
Octagon_Version3_2019.pdf

Online-Version Octagon-Itervention (zum digitalen Bearbeiten)
Octagon_Formular.pdf

 

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